Es ist kurz vor 15 Uhr die digitalen Meldeempfänger der Rettungskräfte informieren die Einsatzkräfte über einen schweren Verkehrsunfall auf einer Schnellstraße. Umgehend machen sich die Feuerwehrangehörigen auf den Weg zur Feuerwache. Auf dem Weg von der Feuerwache zur Einsatzstelle gehen den Einsatzkräften die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. Was kommt auf mich zu? Worauf muss ich achten? Wie sieht der Wagen wohl aus? Sind wirklich Menschen verletzt worden?

Nur Minuten später die traurige Gewissheit... Ein erster Blick lässt nichts Gutes erahnen. Kräfte des Rettungsdienstes laufen über die Einsatzstelle, 3 Rettungsassistenten und ein Notarzt reanimieren am Straßenrand eine Person, ein völlig zerstörtes Blechkneuel ist mit der Front eines LKW "verschmolzen". Der Einsatzleiter überbringt der Fahrzeugbesatzung die vernichtende Nachricht. Der Fahrer ist nicht mehr zu retten. Er ist bereits in seinem PKW verstorben.

Das Warten auf die polizeilichen Ermittlungen beginnt. Nach circa 2 Stunden beendet der Sachverständige seine Unfallaufnahme und gibt das Unfallwrack frei. Nun bleibt den Einsatzkräften, welche vor 2 1/2 Stunden voller Hoffnung waren, nur noch den Leichnam aus dem Blechkneuel zu befreien.

Es sind genau jene Situationen, welche die Einsatzkräfte an ihre persönlichen Grenzen und weit darüber hinaus bringen. Um nach solch belastenden Einsätzen auch die Rettungskräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und anderen Körperschaften des Katastrophenschutzes optimal zu betreuen, hält der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg eigenes eine Gruppe mit speziell ausgebildeten und geschulten Kameradinnen und Kameraden vor.

Dabei ist es wichtig hervorzuheben, dass die Psychosoziale Notfallversorgung keine Therapie darstellt, sondern eher eine Prävention/ Hilfe zur Selbsthilfe verkörpert.