Elmshorn: Zwei Feuer zur gleichen Zeit – Freiwillige Feuerwehr rettet Einfamilienhäuser vor Totalschaden

Elmshorn  – Zwei Feuer zur gleichen Zeit haben die freiwilligen Feuerwehren Elmshorn und Klein Nordende in der Nacht zum Freitag in Atem gehalten. In beiden Fällen brannten Holzschuppen neben Einfamilienhäuser und die Flammen griffen auf das Haus über oder drohten überzugreifen. Nur dank des schnellen Eingreifens der ehrenamtlichen Helfer konnten die Häuser an der Plinkstraße und an der Schooltwiete gehalten werden und es kamen keine Bewohner zu Schaden. An den Löscharbeiten waren etwa 85 ehrenamtliche Helfer beteiligt. Zusätzlich stand die FF Kölln-Reisiek mit rund 25 Kräften in Bereitschaft, musste aber nicht eingreifen.
Zur Brandursache ermittelt die Kripo, doch an einen Zufall mag bei der Feuerwehr keiner glauben. Beide Brandorte liegen etwa 300 Meter von einander entfernt. Erschwerend kommt hinzu: In beiden Fällen waren massiv Menschenleben in Gefahr wären die Brände nicht so frühzeitig entdeckt worden. Die Höhe des Sachschadens ist noch unbekannt.

Der erste Einsatz an der Plinkstraße begann um 0.24 Uhr. Bei der Alarmierung der FF Elmshorn nach dem Stichwort Feuer 2 – Mittelfeuer – stand ein kleiner Holzschuppen in hellen Flammen. Das Feuer griff noch vor dem Eintreffen der Helfer über den Dachüberstand auf das direkt angrenzende Einfamilienhaus über. Der stellvertretende Wehrführer Sven Stade ließ deshalb um 0.34 Uhr das Stichwort auf Feuer 3 (groß) erhöhen und Vollalarm für die Elmshorner Wehr auslösen. Das schnelle Eingreifen hatte Erfolg. Mit Wasser aus fünf Strahlrohren stoppten die Brandbekämpfer das Feuer bevor es über den gesamten Dachstuhl durchzündete. Das Feuer drang nicht mehr in den Wohnraum vor. Über Leitern wurden auf der dem Schuppen und der Garage zugewandten Seite Dachpfannen aufgenommen. Es kamen zehn Kräfte unter schwerem Atemschutz zum Einsatz.

Aufregung dann eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn. Zeugen meldeten eine weitere Rauchentwicklung. Der Elmshorner Wehrführer Stefan Mohr und die Polizei erkundeten und stellten an der Schooltwiete, die von der Plinkstraße abgeht, einen weiteren brennenden Schuppen fest. Dort hatte das Feuer bereits ein Carport und den Wintergarten erfasst und auch dort drohten die Flammen über den Dachüberstand auf das angrenzende Einfamilienhaus überzugreifen. Die bereits als Reserve für den ersten Einsatzort alarmierte Freiwillige Feuerwehr Klein Nordende wurde umdirigiert und übernahm zusammen mit der Besatzung des Elmshorner TLF 24/50 die Löscharbeiten an Schooltwiete. In buchstäblich letzter Minute konnten hier das Feuer gestoppt werden, bevor sich ein massiver Dachstuhlbrand des Einfamilienhauses entwickelte. Carport und Schuppen brannten nieder.

Nach zwei Stunden zog der Elmshorner Wehrführer Stefan Mohr ein erstes Fazit: „Dass wir zwei parallele Einsätze haben, kommt vor. Aber an zwei gleichzeitige Feuer dieser Größenordnung kann ich mich kaum erinnern. Wir haben Glück gehabt, dass sich die Freiwillige Feuerwehr Klein Nordende bereits auf der Anfahrt befand.“ Es sei gut, dass man sich auf die Nachbarwehren so verlassen könne.

Um 1.15 Uhr hatte Mohr als dritte Wehr die FF Kölln-Reisiek alarmieren lassen. Diese griff in die Brandbekämpfung zwar nicht mehr ein, aber, so Mohr angesichts der beiden aufeinanderfolgenden Einsätze der vergangenen Nacht: „Man weiß ja nie, was kommt – und dann hätten wir den sonst üblichen Vorlauf nicht gehabt.“

Zeiten
0.24 Uhr: 1. Alarmierung FF Elmshorn
0.35 Uhr: Vollalarm FF Elmshorn
Ca. 0.50 Uhr: Alarm FF Klein Nordende
1.10 Uhr:  Alarm FF Kölln-Reisiek

Kräfte
FF Elmshorn: 50 Kräfte und 9  Fahrzeuge
FF Klein Nordende: 35 Kräfte und 4 Fahrzeuge
FF Kölln-Reisiek: 25 Kräfte und 3 Fahrzeuge (in Bereitstellung)
Rettungsdienst: 2 RTW
Polizei:
Einsatzleiter: Stefan Mohr, Wehrführer FF Elmshorn