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FF Pinneberg im Einsatz in der Fußgängerzone. Foto: Peter Schweinberger/Pinneberger Tageblatt 

Unwetter am Mittwoch: Einsatzzahl steigt auf 140

Pinneberg – Mehr als 140 Feuerwehreinsätze. Diese – vorläufige – Bilanz ziehen die Feuerwehren im Kreis Pinneberg nach dem unwetterartigen Gewitterschauer am Mittwochnachmittag. Bis in die späten Abendstunden waren rund 230 ehrenamtliche Helfer in acht Städten und Gemeinden im Einsatz.
Mehr als sechseinhalb Stunden waren die ehrenamtlichen Helfer der Freiwilligen Feuerwehr Pinneberg am Mittwoch damit beschäftigt, die gröbsten Folgen des sturzbachartigen Gewitterregens vom Nachmittag zu beseitigen. Auf der Quellentaler Seite der Hochbrücke hatte das Wasser einen halben Meter hoch auf der Straße gestanden, als die Wehr zu einem gemeldeten Blitzeinschlag in ein Haus im Hogenkamp, Ortsteil Waldenau, unterwegs war. Dort waren zwar die Sicherungen der Elektrik herausgesprungen, aber es gab kein Feuer.
„Am schlimmsten hat es die Fußgängerzone erwischt. Dort hat das Wasser praktisch vor jeder Tür gestanden und ist in die Geschäfte gelaufen“, sagte der Pinneberger Wehrführer Uwe Kuhlmann. Besonders heftig traf es ein erst vor wenigen Wochen eröffnetes Bekleidungsgeschäft. Dort lieg das Wasser von der Parkpalette herunter und drückte eine nicht mehr benutzte Tür aus dem Mauerwerk heraus. Die von Innen angebrachte Wandverkleidung flog durch den Verkaufsraum; zahlreiche Kleiderständer kippten um und landeten im zehn Zentimeter hoch stehenden Wasser. Das ausgelegte Laminat muss herausgerissen werden. Allein dort war eine Gruppe der Wehr viereinhalb Stunden im Einsatz. Betroffen waren auch die Tiefgarage der Rathauspassage, der Keller des Polizeirevies an der Elmshorner Straße und am Donnerstagmorgen meldete auch noch das Hauptzollamt Wasser im Keller.
Auch auf den Straßen stand das Wasser. Als die Helfer an der Friedrich-Ebert-Straße/Damm einen von einem Blitzschlag gefällten Baum mit Kettensägen beseitigen mussten, wateten sie durch die Knie tiefen Fluten.
„Wir haben alle Pumpen eingesetzt, die wir haben“, zog Kuhlmann Bilanz des Unwettereinsatzes. Mehr als 60 Kräfte waren unterwegs. Ein so heftiges Unwetter hat Pinneberg selten erlebt, doch es war beileibe keine einmalige Situation. „Wir hatten es schon viel schlimmer“, so Uwe Kuhlmann. In den 90er-Jahren hatte es bei einem Sommergewitter allein binnen einer Stunde fünf Blitzeinschläge gegeben – „du Wasser ähnlich viel wie gestern“.
Heute, Donnerstag, ging es dann für die Gerätewarte ans große Saubermachen.
Die Nacht für die Freiwilligen war indes bereits um kurz vor 6 Uhr beendet: Rauchentwicklung aus dem Awo-Haus an der Koppelstraße. Dort hatte im Obergeschoss vermutlich ein Geschirrspüler Feuer gefangen. Die Flammen erstickten aber größtenteils mangels Sauerstoff von allein, so dass es für die Feuerwehr nur wenig Arbeit gab.

Auch einige Umlandgemeinden waren von dem Starkregen in hohem Maße betroffen. In Bönningstedt zählte Wehrführer Jens-Peter Saathoff 20 Einsätze. In der Mehrzahl waren auch hier Keller von Wohnhäusern betroffen, aber auch zwei Lagerhallen. In einer waren Lebensmittel, in der anderen Floristikbedarf gelagert. Weiterhin im Einsatz waren die Feuerwehren Appen (12 Einsätze), Hasloh (6 Einsätze), Tangstedt (2), Rellingen (1), Halstenbek (3) und Ellerbek (3).