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Die neue Kreiswehrführung seit dem 1. April: Stefan Mohr (links) und sein Stellvertreter Christian Grundorf. 

Stefan Mohr und Christian Grundorf sprechen über die Ziele ihrer Amtszeit.

Knapp ein Monat von der Wahl bis zur Amtsübernahme: Wie habt ihr diese Wochen erlebt?

Stefan Mohr: Entspannt (lachen), wir waren 2 Wochen im Urlaub, danach Handwerker im Haus und der Feuerwehrterminkalender war wieder gut gefüllt.

Christian Grundorf: Es war für mich schon spannend, da es für mich viel Neues gibt, auf das ich mich freue. Sei es, was alles ansteht oder was ich alles lernen kann damit ich den Aufgaben meines Amtes und den Wehren im Kreis gerecht werde.

Habt ihr euch in dieser Zeit auch noch Gedanken über die doch sehr unterschiedlichen Wahlergebnisse gemacht?

Stefan Mohr: Ich persönlich habe mich über mein Ergebnis sehr gefreut, das ist sicher das Resultat der bisherigen Arbeit und der Bekanntheit. Zwei Aspekte, die Chris noch nicht in die Waagschale werfen konnte. Daran gilt es in der Zukunft zu arbeiten.

Christian Grundorf: Ein wenig ja, aber das lag bei mir sicher daran, dass ich mich nicht ausführlicher vorgestellt habe, damit die Wehren mich kennenlernen konnten.

Welche Lehren nehmt ihr mit? Wie wollt ihr offensichtlich vorhandene Vorbehalte in vergleichsweise vielen Wehren gegen Christian abbauen?

Stefan Mohr: Sind es Vorbehalte oder einfach nur: „wir kennen ihn noch nicht“? Chris wird mich bei vielen Terminen begleiten, gerade in der Startphase, es kommt also viel Arbeit auf ihn zu. Durch die Präsenz und gute Leistungen wird die Zustimmung sicher steigen.

Christian Grundorf: Durch Präsenz zeigen und gute Arbeit zu machen. Ich muss auf jeden Fall meine Nervosität in den Griff bekommen, wenn ich vor den Feuerwehrkameraden spreche. Und ich möchte zeigen, dass man auch mit 44 Jahren einen Satz an Verständnis und  Erfahrung mitbringen kann.

Stefan, du hast vor neun Jahren bei deiner Wahl zum stellvertretenden Kreiswehrführer gesagt, du würdest immer einen halben Schritt hinter Frank Homrich stehen wollen. Wie war die Zeit tatsächlich und wie stellst du dir die künftige Arbeit im Vorstand des KFV Pinneberg vor?

Stefan Mohr: Ich unterscheide zwischen den ersten drei Jahren und der Zeit als Frank Landesbrandmeister ist/war. Die ersten Jahre war Frank mehr präsent im Kreis danach war er viel im Land unterwegs. Dadurch kam abgestimmt mit ihm sehr viel mehr Arbeit auf mich zu. Außerdem hatte ich Themen, die auf die Zukunft wirken, wie die Arbeitsgruppen Energiemangellage, Klimafolgenanpassung und auch der 3. Bauabschnitt  der FTZ Tornesch-Ahrenlohe, eigenverantwortlich zu bearbeiten. Ich hoffe, ein guter Vertreter für Frank gewesen zu sein. Mit dem halben Schritt hinter ihm meinte ich, ihm den Rücken als Ratgeber zu stärken und mich nicht in den Vordergrund zu drängen. Ich empfand die Zeit mit ihm als lehrreich und persönlich bereichernd; beurteilen muss dies aber Frank.

Die künftige Arbeit im Vorstand stelle ich mir wie bisher vertrauensvoll im Team vor. Ich möchte neue Handlungsfelder nach Abstimmung mit dem Vorstand aufnehmen und den Verband wie bisher zukunftsfähig gestalten. Aber wie in den Wehren geht es nicht im Hauruckverfahren, sondern behutsam.

Christian, was war deine Motivation, dich zur Wahl zu stellen? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten kannst du einbringen? 

Christian Grundorf: Meine Motivation ist, das Amt und die dazu gehörigen Aufgaben unseres Kreises mitzugestalten. Zeitgleich möchte ich aber auch verstehen, warum der eine oder andere so gegen den Kreis wettert. Hier möchte ich im Rahmen der Möglichkeit Transparenz schaffen, wenn es an dieser fehlen sollte. 

Was bringe ich mit: Was viele nicht wissen, bevor ich in die Feuerwehr eingetreten bin, war ich 39 Jahre bei der DLRG aktiv und dort als Bootsführer und Wachleiter tätig. Hier habe ich bereits Erfahrungen mit Wasserunfällen gesammelt. Und man mag sich wundern, aber auch wir auf dem Dorf haben auch mal größere Schadenslagen die wir bewältigen müssen. Somit gehe ich nicht so blauäugig an das Amt, wie vermutlich der ein oder andere gedacht hat. Ich habe 17 Jahre als European Treeworker gearbeitet - sowohl als Kletterer als auch als Steigerfahrer. Ich bin dadurch auch mit Sturmlagen oder blöd gefallenden Bäumen gut vertraut. Eine weitere Fähigkeit, welche mich auszeichnet, ist, das ich auch in schwierigen Lagen Ruhe bewahre und mir erst einmal einen Überblick verschaffe. 

Was sind die ersten wichtigen Aufgaben, die auf euch warten?

Stefan Mohr: Neben den üblichen Antrittsbesuchen gibt es noch Abstimmungsbedarf mit den regionalen Führungsstellen, dies wird gemeinsam mit dem Kreis, der Leitstelle und den REL´s erfolgen. Dann die Baumaßnahmen der FTZ und die Verabschiedungsfeier für Frank. Und dann natürlich das Tagesgeschäft.

Christian Grundorf: Für mich ist die Vorstellung und die damit verbunden Antrittsbesuche bei unseren Wehren im Kreis und bei den wichtigen Schnittstellen wie der Leitstelle West wichtig. Hinzu kommen der dritte Bauabschnitt an der FTZ und das Tagesgeschäft.

Wo ist der KFV Pinneberg gut aufgestellt? Wo gibt es Anpassungsbedarf?

Stefan Mohr: Wir sind insgesamt sehr gut aufgestellt, Anpassungsbedarf gibt es meiner Meinung in der Frage: Wie erreichen wir als KFV erlebbar das einzelne Feuerwehrmitglied vor Ort? Früher gab es den Newsletter bei uns, der KFV Dithmarschen hat eine eigene App. Welchen Nutzen hätte so etwas für uns? Ist so etwas leistbar, personell wie finanziell? Das gilt es zu prüfen und zu diskutieren. Auch welche Möglichkeiten der gemeinsamen App Entwicklung auf Landesebene es gibt, habe ich dazu bereits angeregt. Und wir müssen eine Antwort auf die Frage finden, wie wir das Anmeldeverfahren zu der Kreisausbildung weiter optimiert bekommen.

Die Feuerwehren im Kreis machen eine fantastische Jugendarbeit in den Jugendfeuerwehren. Ich bin gespannt auf die Erfahrungen der ersten Kinderfeuerwehr in Tangstedt und ich hoffe, dass weitere Feuerwehren im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch den Schritt gehen.

Christian Grundorf: Nach meinen derzeitigen Wissenstand sind wir ganz gut aufgestellt. Wo es wirklich noch Anpassungsbedarf gibt, kann ich zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen. 

Gibt es eine Vision, wo der KFV Pinneberg in sechs Jahren stehen soll?

Stefan Mohr: Ich könnte jetzt Helmut Schmidt zitieren,  hat einmal gesagt: "Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen." Aber im Ernst: Das gemeinsame Ziel muss doch lauten, ein leistungsstarker Verband zu sein, der auf die kommenden Herausforderungen, welche immer das auch sind, eingestellt ist. Personell wie Materiell. Der schnell und flexibel reagieren kann. Der ein menschliches und familiäres Miteinander pflegt. Und der nach wie vor eine sehr gutes Verhältnis zu der Kreisverwaltung und zu den Nachbarverbänden unterhält. Mehr Frauen gehören in die Feuerwehren und in die Führungsverantwortung. Und für alle: Wir müssen das positive Umfeld schaffen, so das jede Bürgerin und jeder Bürger sagt: Feuerwehr ist so eine tolle Organisation, da will ich mitmachen, da muss ich mitmachen. Dann stehen wir auch in der Zukunft gut da.

Christian Grundorf: Wir wollen in sechs Jahren nach wie vor ein leistungsstarker und fortschrittlicher Verband sein, um jeder Lage gerecht werden können - welche Lagen auch immer auftreten könnten. Meine Version und die damit verbundene Herausforderung, welche ich sehe, ist, dass wir jünger und frischer werden. Der Generationswechsel von alt zu jung muss noch mehr gelebt werden. Die Älteren geben ihre Erfahrungen an die Jüngeren weiter und motivieren diese gleichzeitig. Eine Unterstützung sollte insgesamt in diesem gemeinsamen Prozess geschaffen werden.