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Fotos: Bunk (2), Fehrs 

24-Stunden-Übung des ABC-Dienstes

Bevern/Quickborn/Kummerfeld - Wenig Schlaf haben die Feuerwehrleute des ABC-Dienstes des Kreises Pinneberg während ihrer 24-Stunden-Übung bekommen. Gleich vier verschiedene Einsatzlagen hatten die 35 Spezialisten innerhalb einer Nacht und eines Tages im Zusammenwirken mit drei örtlichen Wehren abzuarbeiten. „Ich war sehr zufrieden“, sagte der Fachdienstleiter des ABC-Zuges, Wilfried Schultz, der das Programm ausgearbeitet hatte.
Erster angenommener Einsatzort war eine Baumschule in Bevern. Dort war ein 2500 Liter fassender Behälter mit einem inzwischen verbotenen Pflanzenschutzmittel Leck geschlagen. „Das ist natürlich nicht ganz realistisch“, sagte Schultz. Während die Freiwillige Feuerwehr Bevern zwei Verletzte rettete und versorgte, erkundeten drei ABC-Dienst-Kräfte im Chemikalienschutzanzug den Stoff und pumpten diesen schließlich in zwei Ersatzbehälter um.
Mit einer Chemikalie bekamen es die Helfer auch in einer verqualmten Lagerhalle der Stadtwerke Quickborn zu tun. Unter den erschwerten Bedingungen der schlechten Sicht dichteten sie dort zusammen mit der FF Quickborn einen Behälter mit einer ätzenden Flüssigkeit ab.  Ausgangslage war eine Verpuffung mit einem Folgebrand nach einer chemischen Reaktion in einer Fahrzeughalle der Stadtwerke.
Durch den westlichen Wind konnten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte nur von der Gärtnertwiete aus tätig werden. Unter schweren Atemschutz retteten Kameraden der Feuerwehr Quickborn eine verletzte Person aus dem Gebäude, parallel wurde die
Brandbekämpfung eingeleitet, Kanister mit Gefahrstoff geborgen und der
direkte Gefahrenbereich abgesperrt.
Mit Hilfe der Polizei konnten die Gefahrstoffe ermittelt werden, es handelte sich um ätzende, leicht brennbare und explosive Desinfektionsmittel. Gemeinsam mit dem, inzwischen eingetroffenen,  ABC-Dienst wurde eine Dekontaminationsstelle aufgebaut damit die gerettete Person und die Feuerwehrkräfte aus dem Gefahrenbereich gelangen konnten ohne den Gefahrstoff zu „verschleppen“.
Die Kräfte des ABC-Dienstes sind freiwillige Feuerwehrleute aus fast allen
Wehren des Kreises Pinneberg, die diesen Dienst zusätzlich leisten! Diese Kräfte haben die Ausbreitung in der Luft gemessen und gemeinsam mit den Quickborner Feuerwehrleuten, in schweren Schutzanzügen, die Behälter gesichert und den ausgetretenen Stoff aufgenommen. Im Anschluss mussten auch sie durch die Dekontamination. Erst jetzt war die angenommene Gefahr beseitigt. Bis die ganze aufgebotene Ausrüstung wieder verstaut war verging eine weitere Stunde.
Außerdem standen zwei Strahlenschutzeinsätze auf dem Programm: Zum einen musste in Kummerfeld ein radioaktiver Prüfstrahler, wie er im medizinischen Bereich verwendet wird, gesichert werden. Zum anderen waren Messungen im Rahmen der Abwehr eines möglichen kerntechnischen Unfalls im Atomkraftwerk Brokdorf vorzunehmen.