Große Feier für den ehemaligen stellvertretenden Kreiswehrführer:
Barmstedt/Heede – Mehr als 150 Gäste haben am Sonnabend den ehemaligen stellvertretenden Kreiswehrführer Heinz-Joachim Glißmann (63) auf den Weg in den Feuerwehr-Ruhestand begleitet. Kameraden und Wegbegleiter aus allen Wehren des Kreises, von den benachbarten Kreisfeuerwehrverbänden einschließlich Landesbrandmeister Detlef Radtke sowie aus Kommunalpolitik und Verwaltung waren zu einer großen heimlich vorbereiteten Feier in der Barmstedter Sporthalle Heederbrook gekommen. Höhepunkt war die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) Pinneberg an Glißmann.
Der Mann, um den es ging, fuhr zusammen mit seiner Frau Karen und Enkelin Linn (noch 2) im 52 Jahre alten Oldtimer-TLF der Feuerwehr Wedel vor. Kreiswehrführer Bernd Affeldt, der 18 Jahre mit Glißmann im Vorstand des KFV Pinneberg zusammengearbeitet hatte, würdigte die Verdienste des heimatverbundenen passionierten Pfeifenrauchers Glißmann. Er stellte besonders die Verdienste Glißmanns um die Nachwuchsarbeit heraus. Nicht zuletzt dessen Engagement war die Gründung der gemeinsamen Jugendfeuerwehr für die Gemeinden des Amtes Rantzau (mit Ausnahme von Ellerhoop) und der Stadt Barmstedt – kurz: JUBARA – zu verdanken. „Es ist einzigartig, dass sich so viele Wehren zur Gründung einer Jugendfeuerwehr zusammengeschlossen haben. Achim hat sehr viele Energie in die Gründungsvorbereitung gelegt, weil die Jugend ihm immer am Herzen lag“, sagte Affeldt.
Heinz-Joachim Glißmann, dessen Schwiegervater Johannes Schlüter Wehrführer in Groß Offenseth-Aspern und ebenfalls Beisitzer im KFV-Vorstand war, war 1974 in der Feuerwehr Barmstedt eingetreten. Vier später folgte der Umzug nach Heede, wo er 1985 zu, Wehrführer gewählt wurde. Dieses Amt behielt er 24 Jahre. 1991 wurde er als Beisitzer in den KFV-Vorstand gewählt. Am 1. Januar 1998 begann seine Zeit als stellvertretender Kreiswehrführer. Zu seinen Aufgabe gehörte auch die Mitarbeit im Katastrophenschutz im Bereich Einsatz und Technische Einsatzleitung. Diese wird Glißmann noch bis zum Erreichen der Altersgrenze fortführen.
Für sein Engagement ist Heinz-Joachim Glißmann vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt vor einer Woche mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold. Seit Sonnabend ist er nun auch Ehrenmitglied des KFV Pinneberg. Affeldt und die anderen Mitglieder des Vorstandes einschließlich Glißmanns Nachfolger Frank Homrich überreichten dem Heeder unter großem Applaus die handgeschriebene und gerahmte Ernennungsurkunde.
Erster Redner nach Affeldt war Kreisjugendfeuerwehrwart Lorenz Groth, der im Namen der Nachwuchsorganisation dem Ehepaar Glißmann einen dreitägigen Kurzurlaub auf Helgoland schenkte. Weitere Redner waren unter anderem der stellvertretende Kreispräsident Dietrich Anders, Willi Hachmann als Amtsvorsteher des Amtes Rantzau, der Barmstedter Bürgermeister Nils Hammermann, Stefan Schrade vom Technischen Hilfswerk Barmstedt und der Vorsitzende des Landesfeuerwehrverbandes Schleswig-Holstein, Detlef Radtke. Radtke hob besonders Glißmanns Einsatz für den Erhalt des flächendeckenden Brandschutzes hervor.
Heinz-Joachim Glißmann dankte den vielen Gratulanten mit launigen Worten. Einen Wink in Richtung Kreispolitik konnte er sich angesichts der aktuellen Diskussion um die Erweiterung der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe nicht verkneifen. „Fledermäuse brauchen Gebäude“, sagte er und stellte klar: „Wir Feuerwehren sind nicht gegen Naturschutz.“ Sein Schlusswort: „Ich bin angetreten, um zu helfen – nicht, um stellvertretender Kreiswehrführer zu werden.“ Danach traten er und seine Frau Karen den Abmarsch durch ein Spalier von Fackelträgern aus Mitgliedern der Kreisbereitschaft und der JUBARA an, musikalisch begleitet von der Feuerwehrkapelle Seestermühe in, und dem Feuerwehrmusikzug Haselau vor der Halle.
Und nun hat „Achim“ Glißmann endgültig mehr Zeit für den neuen Mittelpunkt seines Lebens: Enkelin Linn. Die freute sich besonders über das Abschiedsgeschenk der Wehren aus dem Amtsbezirk Rantzau. Als Dekoration hatten die eine Playmobil-Drehleiter gewählt. Der Wunsch von Linn an ihren Opa, als dieser das Präsent entgegen nahm: „Auspacken.“