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Mit einem Bagger wurde das Reet auseinander gezogen. 

Seester: Reetgedeckter Bauerhof niedergebrannt

Seester – Ein Reet gedeckter Bauernhof ist am Dienstagnachmittag in Seester ein Raub der Flammen geworden. Sowohl das kombinierte Wohn- und Wirtschaftsgebäude als auch ein Stallgebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder. Mehr als 100 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen. Verletzt wurde niemand. Der Hofbesitzer und die Feuerwehr brachten fünf Pferde in Sicherheit.

Um 13.08 Uhr heulten in Seester die Sirenen. Zeitgleich wurde die Freiwillige Feuerwehr Klein Nordende alarmiert. Bei der Integrierten Regionalleitstelle in Elmshorn waren dutzende Notrufe eingegangen – viele leider ohne genaue Ortsangabe. Der Rauchpilz war bis nach Elmshorn und Uetersen zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt stand der landwirtschaftlich nicht mehr genutzte Hof – der Besitzer betreibt noch ein wenig Pferdezucht - bereits in Vollbrand. Das knochentrockene Reet und leichter Wind sorgten für eine rasend schnelle Brandausbreitung wie es sie selten gibt. So ging auch ein Traktor in einem weiteren Unterstand in Flammen auf. Ein Pkw wurde ebenfalls beschädigt. Einsatzleiter Arne Feja, ließ noch auf der Anfahrt die FF Elmshorn mit Drehleiter und weiteren Fahrzeugen nachalarmieren. Die Helfer aus der Nachbarschaft konnten „auf Sicht" fahren.

„Die Gebäude selbst waren nicht zu retten", musste Feja bereits früh einsehen. Bereits eine halbe Stunde nach Einsatzbeginn waren die Dächer beider Gebäude in sich zusammengestürzt. Das Feuer fand in dem Reet und dem Holz reichlich Nahrung. „Die Klein Nordender Kräfte haben erfolgreich ein Nachbargebäude geschützt", sagte der stellvertretende Seesteraner Wehrführer. Das ebenfalls weich eingedeckte Haus auf dem Nachbargrundstück stand genau in Flugrichtung der brennenden und durch die Luft wirbelnden Reetstücke.

Die ehrenamtlichen Helfer bauten die erste Wasserversorgung von einem Bohrbrunnen und einem Hydranten aus. Weiteres Wasser zu dem außerhalb des Dorfkerns an der Straße Groß Sonnendeich in der Verlängerung der Dorfstraße liegenden Hofes wurde aus einem Bach über mehrere Hundert Meter lange Leitungen gefördert.

Nach zwei Stunden begann die eigentliche Schwerstarbeit. Mit einem Bagger und einem Radlader wird das Reet einzeln auseinandergezogen und abgelöscht. Diese Arbeiten werden noch mehrere Stunden andauern.

Die Kripo wird deshalb frühestens morgen die Ermittlungen zur Brandursache aufnehmen. Angaben dazu können deshalb nicht gemacht werden. Die Schadenshöhe beträgt mehrere Hunderttausend Euro.

Seesters Bürgermeister Uwe Hell und Kreiswehrführer Bernd Affeldt informierten sich vor Ort über die Löscharbeiten. Der Schlauchwagen des KFV Pinneberg brachte neues Schlauchmaterial zur Einsatzstelle. Toll war die Mithilfe der Nachbarn. Viele Anwohner brachten kalte Getränke für die Helfer, die unter der schweren Schutzkleidung Schwerstarbeit verrichteten und entsprechend stark schwitzten. Vorsichtshalber war die ganze Zeit ein Rettungswagen vor Ort.

Zeiten:

13.08 Uhr: Alarm FF Seester und FF Klein Nordende

13.10 Uhr: Alarm FF Elmshorn

ca. 15.30 Uhr: Beginn der Nachlöscharbeiten

Kräfte/Mittel:

FF Seester: 25 Kräfte, 3 Fahrzeuge (LF 8/6, TSF, ELW)

FF Klein Nordende: 30 Kräfte, 4 Fahrzeuge (LF 16/12, LF 10/6, TSF, ELW 1)

FF Elmshorn: 50 Kräfte, 6 Fahrzeuge (DLK 23/12, TLF 24/50, TLF 16/25, LF 16/12, ELW 2, Pkw)

KFV Pinneberg: Schlauchwagen

Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein: 1 RTW in Bereitstellung

Polizei und Kripo

Einsatzleiter: Arne Feja, stellv. Wehrführer FF Seester