Elmshorn:Doppelter Einsatz - Dachstuhlbrand und schwerer Verkehrsunfall

Elmshorn – Wie bereits zwei Nächte zuvor war die Freiwillige Feuerwehr Elmshorn in den frühen Stunden des Sonnabends doppelt gefordert: erst bei einem Dachstuhlbrand in einem Mehrfamilienhaus, dann bei einem schweren Verkehrsunfall, bei dem eine Person lebensgefährlich verletzt wurde.

Um 2.22 Uhr endete die Nachtruhe der ehrenamtlichen Helfer mit dem Einsatz in der Elmshorner Amselstraße. Dort war auf dem Dachboden eines dreistöckigen Mehrfamilienhauses mit neun Wohnungen ein Feuer ausgebrochen. Der Boden wird als Lagerraum genutzt und ist in mehrere Verschläge unterteilt. Bei Eintreffen der ersten Kräfte war Feuerschein durch zerstörte Dachpfannen hindurch zu sehen. Wehrführer Stefan Mohr ließ daraufhin Vollalarm für die FF Elmshorn auslösen. Insgesamt eilten 50 Feuerwehrleute zum Einsatzort.
Die Feuerwehrleute räumten in Zusammenarbeit mit der Polizei das Haus. Um sicher zu gehen, dass sich in den Wohnungen keine Personen aufhielten, mussten einige Türen gewaltsam geöffnet werden. Parallel ging ein Angriffstrupp unter schwerem Atemschutz mit einem Strahlrohr über das Treppenhaus zum Löschangriff vor. Dieser hatte das Feuer bald in der Gewalt. Vor dem Haus wurden die Drehleiter und der Teleskopmast in Stellung gebracht. Vom Drehleiterkorb aus deckten zwei Helfer das Dach teilweise ab, um alle Brandnester zu erreichen. Dank des umsichtigen Einsatzes und sparsamen Wasserverbrauchs blieben alle Wohnungen weitgehend unbeschädigt.
Die Bewohner wurden zeitweise von einer Betreuungseinheit der Schnell-Einsatzgruppe des DRK Elmshorn betreut. Wegen des angekündigten Regens orderte Stefan Mohr außerdem das Technische Hilfswerk an die Einsatzstelle. Die THW-Helfer deckten das beschädigte Dach mit Planen ab.
Verletzt wurde niemand. Der Sachschaden dürfte mehrere 10.000 Euro betragen. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache übernommen.

Die Kräfte waren noch nicht zu Hause, teilweise sogar noch in der Amselstraße, als es gegen 4.54 Uhr auf der Autobahn 23 zu einem schweren Verkehrsunfall kam. Aus noch unbekannter Ursache war auf der Fahrtrichtung Norden ein 22 Jahre alter Mann aus Glückstadt mit seinem Fiat Uno kurz vor der Brücke Bokholt-Hanredder nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und frontal gegen einen Baum geprallt. Der Fahrer, der allein im Pkw war, wurde schwer eingeklemmt. Die FF Elmshorn setzte hydraulisches Rettungsgerät ein, um den Mann in Absprache mit Notarzt und Rettungsassistenten aus dem Wrack zu befreien. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt ins Regioklinikum Elmshorn eingeliefert. Das THW sperrte die Autobahn an der Anschlussstelle Elmshorn in Richtung Norden ab, um ein gefahrloses Arbeiten an der Unfallstelle zu ermöglichen.
Zur Ermittlung der Unfallursache hat die Polizei einen Sachverständigen der Dekra hinzugezogen.

Zeiten
2.22 Uhr: Alarm FF Elmshorn zum Feuer Amselstraße
4.54 Uhr: Alarm FF Elmshorn zum Verkehrsunfall A 23

Kräfte
Amselstraße
FF Elmshorn: zehn Fahrzeuge, 50 Kräfte
DRK-SEG: vier Fahrzeuge, 15 Helfer
THW Elmshorn
Polizei
Rettungsdienst: 1 RTW in Bereitstellung
Einsatzleiter: Stefan Mohr, Wehrführer FF Elmshorn

Autobahn 23
FF Elmshorn: sechs Fahrzeuge, 30 Kräfte
THW Elmshorn
Rettungsdienst: 2 RTW, 1 NEF
Polizei
Einsatzleiter: Jörn Kerkamm, Zugführer FF Elmshorn