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Uetersen: Feuerwehr und THW retten Fußgängerzone vor Überflutung

Uetersen – Rund eine Million Liter Wasser in der Stunde. Diese schier unglaubliche Menge haben Feuerwehr und Technisches Hilfswerk am Sonntag in Spitzenzeiten aus dem Rosarium und den dazugehörigen Sielen gepumpt, um die Fußgängerzone von Uetersen trocken zu halten. Mit Erfolg: Während die rund 100 Einsatzkräfte Schläuche verlegten oder Benzin für die Pumpe anlieferten feierten Tausende Besucher um sie herum das Apfelfest und den verkaufsoffenen Sonntag in der Rosenstadt. Einige Besucher hielten das Geschehen gar für eine Darstellung im Rahmen eines Tags der offenen Tür.
Nach feiern war den ehrenamtlichen Helfern indes nicht zu Mute. Der Einsatz läuft seit 5.30 Uhr. Die Linausallee stand am frühen Morgen komplett unter Wasser. Im Rosarium war der Teich bis an die Wege vollgelaufen. Eine Folge der anhaltenden Regenfälle am Sonnabend und in der Nacht zum Sonntag. In der Senke sammeln sich auch die Niederschläge der nördlichen Nachbargemeinden, besonders aus Heidgraben. Dies hatte in der Vergangenheit schon mehrfach zu Überflutungen in der Innenstadt geführt. Die Stadt hat das Problem erkannt. Derzeit wird an der Abhilfe gearbeitet. Die nötigen Bauarbeiten sind in vollem Gange, wurden aber ür den jetzigen Fall nicht rechtzeitig fertig. Auch die eingebauten Ersatzpumpen konnten die Wassermassen nicht bewältigen.
Die Feuerwehr Uetersen hat sukzessive den Einsatz hochgefahren. Neben sämtlichen eigenen Feuerlöschkreiselpumpen bat Wehrführer Thorsten Matthießen das Technische Hilfswerk aus Elmshorn um Hilfe. Am frühen Nachmittag rückte auch die FF Heidgraben an. Der Schlauchwagen des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg brachte zusätzliche Schläuche in die Rosenstadt. „Wir müssen das Rosarium halten, sonst läuft die Fußgängerzone voll Wasser“, sagte Matthießen. Die eingeleiteten Maßnahmen zeigten erst langsam, aber sicher Wirkung.
Deshalb haben sich Feuerwehr und Technisches Hilfswerk auf eine lange Nacht eingerichtet – und wenig Schlaf. Die Pumpen, dank deren Einsatz die ehrenamtlichen Kräfte seit den frühen Morgenstunden die Fußgängerzone vor einer Überflutung bewahren, werden nach Einschätzung des Uetersener Wehrführer Thorsten Matthießen bis mindestens Montag früh laufen. An eine frühere Entspannung der Lage glaubt er nicht. „Wenn wir die Pumpen jetzt abschalten, ist für die Innenstadt Feierabend“, sagte er.
Allerdings konnte die Menge der eingesetzten Pumpen zurückgenommen werden. Flossen zu Spitzenzeiten mehr als eine Million Liter Wasser pro Stunde durch die Schläuche in Richtung Pinnau, so sind es in der Nacht noch rund 660.000 Liter. Die FF Uetersen und die THW-Ortsgruppe Elmshorn fördern immer noch Wasser aus dem Teich des Rosariums. Außerdem setzt das THW eine Hochleistungspumpe jetzt direkt am Stichhafen ein. Die FF Heidgraben konnte aus dem Einsatz herausgelöst werden und auch zwei Fahrzeuge der FF Uetersen sind eingerückt. Waren tagsüber bis zu 100 freiwillige Helfer im Einsatz, um mehr als vier Kilometer Schlauch zu verlegen, so kontrollieren in der Nacht im Zwei-Schicht-Betrieb acht Feuerwehrleute und vier THW-Helfer die Pumpen. Um Mitternacht ist Schichtwechsel. Zeit für die anderen Kräfte, wohlverdienten Schlaf nachzuholen. Nicht wenige waren seit 5.30 Uhr am Sonntagmorgen auf den Beinen.
Außerdem sind fünf Mitarbeiter der Firma vor Ort, die derzeit in Uetersen an der Kanalisation baut, damit solche Überflutungssituationen künftig der Vergangenheit angehören. Das Problem ist, dass die City mit der Fußgängerzone der tiefste Punkt der Stadt ist. Über den „Der kleine Heidgrabener“ genannten Graben fließt das Niederschlagswasser der nördlichen Umgebung im Rosarium zusammen. Laufen hier die Teiche über, stehen die Keller der angrenzenden Häuser unter Wasser und die Brühe fließt durch die Fußgängerzone. Hier potenziert sich auch die Wassermenge. So hatte es während der Regenphasen am Sonnabendnachmittag und –abend keinen Wetter bedingten Einsatz für die FF Uetersen gegeben.
Über das weitere Vorgehen am Montag wird in den frühen Morgenstunden während einer Lagebesprechung beraten.