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Neuendeich: Großfeuer eines Reetdachhauses fordert Todesopfer

Neuendeich  – Ein Todesopfer hat vermutlich in der Nacht zu Mittwoch ein Großfeuer in Neuendeich gefordert. Zwei weitere Personen hatten das direkt am Pinnaudeich gelegene historische Reetdachhaus unverletzt verlassen können. Sie wurden vom Rettungsdienst betreut und kamen bei Nachbarn unter.
In dem Haus hielten sich bei Brandausbruch eine 79 Jahre alte Rentnerin mit deren Tochter (47) und der Enkeltochter (16) auf.    Durch die Hilferufe der Rentnerin, welche im ersten Obergeschoss des Hauses lebte, wurde die Tochter geweckt und auf das Feuer aufmerksam. Die Tochter versuchte noch vergeblich, die Flammen zu löschen. Gleichzeitig weckte sie ihre 16 Jahre alte Tochter. Das Feuer hatte sich aber bereits soweit ausgebreitet, dass weitere Löschversuche abgebrochen werden mussten.  Die 47 Jahre alte Frau und ihre Tochter konnten sich ins Freie retten. Die Großmutter konnte das brennenden Haus nicht mehr verlassen.
Die um 1.41 Uhr alarmierten freiwilligen Feuerwehren Neuendeich und Uetersen fanden beim Eintreffen ein bereits in Vollbrand stehendes Gebäude vor. Der Neuendeicher Wehrführer Reinhard Pliquet war als Erster vor Ort. Er und unmittelbar darauf auch zwei Trupps unter schwerem Atemschutz durchsuchten noch das Erdgeschoss des Hauses. Ein Vordringen ins Obergeschoss, wo das Schlafzimmer der Vermissten liegt, war nicht mehr möglich, weil die Treppe bereits zusammengebrochen war. Nach wenigen Minuten musste der Innenangriff dann abgebrochen werden, weil die Gefahr für die Einsatzkräfte zu groß wurde. Keine Minute zu früh: Die Männer hatten das Gebäude kaum verlassen, da fiel ein Teil des Giebels in sich zusammen. Im weiteren Verlauf sackte das gesamte brennende Reet in sich zusammen.
Die 70 bis 80 Kräfte beider Feuerwehren konzentrierten sich in der Folgezeit darauf, das Feuer einzudämmen. Die Wasserversorgung wurde über zwei Hydranten sicher gestellt. Die in den Boden eingelassenen Deckel der Hydranten waren eingefroren und mussten mit einem Gasbrenner aufgetaut werden. Wegen der eisigen Temperaturen um minus fünf Grad gefror das abfließende Löschwasser teilweise zu gefährlichen Rutschbahnen. Die Einsatzkräfte mussten hier sehr vorsichtig agieren. Es wurden mehrere Strahlrohre sowie zwei tragbare Monitore und das Wenderohr der Uetersener Drehleiter eingesetzt. Erst nach drei Stunden konnten die Kräfte erneut den Versuch unternehmen, vorsichtig in das Gebäude vorzudringen. Das heruntergefallene Reet innerhalb der Grundmauern bedeckte die Brandnester. Gegen 8.20 Uhr wurden die eigentlichen Löscharbeiten eingestellt. Etwa zwei Stunden später konnte der Leichnam der vermissten Frau geborgen werden. Nach Freigabe der Einsatzstelle durch die Kripo riss ein Bagger die Außenwände ein. Die FF Neuendeich blieb bis etwa 16 Uhr mit einer Brandwache vor Ort, um Glutnester abzulöschen. Die Brandursache und Schadenshöhe stehen noch nicht fest. Die Kripo ermittelt.

Zeiten
Alarmierung:  1.41 Uhr

Kräfte
FF Neuendeich: 25 Kräfte und 2  Fahrzeuge
FF Uetersen: 55 Kräfte und 10 Fahrzeuge
Rettungsdienst: 2 RTW, 1 NEF plus 1 KTW des DRK als Ablösung
Polizei: mehrere Streifenwagen und Kripo
Einsatzleiter: Reinhard Pliquet, Wehrführer FF Neuendeich