Kein Stillstand bei der Jugendfeuerwehr – Mitgliederzahlen steigen weiter
Tornesch- „Die Jugendfeuerwehren im Kreis Pinneberg wachsen weiter“, stellte Kreisjugendfeuerwehrwart Lorenz Groth auf der 17. Kreisjugendfeuerwehrversammlung in der Kreisfeuerwehrzentrale in Tornesch-Ahrenlohe fest. Denn entgegen dem landesweiten Trend, hat im Kreis Pinneberg keine der 32 Jugendfeuerwehren Nachwuchssorgen. Im Gegenteil: 20 Jugendfeuerwehren haben mehr Interessenten als sie aufnehmen können.
Auch wenn das Plus mit zwei Mitgliedern mehr als 2006 nur hauchdünn ausfällt, konnte Groth den Delegierten der Jugendfeuerwehren eine weitere gute Nachricht überbringen: 2009 wird in Klein Offenseth-Sparrieshoop die 33. Jugendfeuerwehr gegründet werden. Damit werden dann 46 von 50 Feuerwehren im Landkreis eine Jugendabteilung haben oder an einer beteiligt sein. Das entspricht einer Abdeckung von über 90 Prozent, was im Land Schleswig-Holstein einmalig ist.
Ein Grund dafür, dass die Jugendfeuerwehren im Kreis Pinneberg so erfolgreich arbeiten können, ist die Unterstützung durch Sponsoren und die Förderung durch Landkreis und Kreisfeuerwehrverband. So stellt die Sparkasse Südholstein den Jugendfeuerwehren jährlich 9.000 Euro über den Jugendfeuerwehrfonds zu Verfügung. Weitere 1.000 Euro kommen jedes Jahr von der Itzehoer Versicherung. Darüber hinaus stellen die Kölln-Flocken Werke, das EDEKA Fleischwerk Nord, DöllingHareico für das jährliche Zeltlager große Mengen hochwertige Lebensmittel zur Verfügung. Außerdem konnten 2007 durch Kreismittel zwei neue Aufenthaltszelte beschafft werden.
Auch an guten Ideen zur Mitgliedergewinnung und –motivation mangelt es im Kreis Pinneberg nicht. Das zeigte der Halstenbeker Jugendfeuerwehrwart Wilfried Malchow zusammen mit Jugendgruppenleiter Lars Walther in einem Vortrag über ein „Berufsfeuerwehrwochenende“, das die Jugendfeuerwehr Halstenbek 2007 veranstaltet hatte. Hierbei wurde der Alltag auf einer Berufsfeuerwehrwache nachgestellt. Die Jugendlichen verbrachten also das Wochenende auf der Feuerwehrwache, mussten sich selbst verpflegen, betrieben Ausbildung und wurden natürlich auch zu mehreren „Einsätzen“ im Gemeindegebiet gerufen, darunter eine gemeinsame Übung mit der Jugendfeuerwehr Schenefeld. Abschließend stellte Malchow fest: Nur Ausbildung genügt nicht, um die Jugendlichen für die Jugendfeuerwehr zu motivieren. Wir müssen ihnen mehr bieten.“
Von diesen Zahlen und Fakten zeigten sich auch die geladenen Gäste beeindruckt: Dr. Ole Schröder (MdB) sagte: „In den Jugendfeuerwehren wird Jugendarbeit aller erster Güte geleistet. Ich muss den Ausbildern und Betreuern ein großes Lob für ihre Arbeit aussprechen. Durch diese Arbeit wird die Einsatzbereitschaft unserer Feuerwehren sichergestellt. Ich finde es großartig, wie Jugendliche in den Jugendabteilungen Verantwortungsbewusstsein und Verlässlichkeit vermittelt bekommen.“
„Ihr Jugendfeuerwehrleute verbringt einen großen Teil Eurer Freizeit nicht mit Spaßveranstaltungen, sondern mit sinnvoller Arbeit. Das ist wirklich anerkennenswert. Ich glaube außerdem, dass Euch die Kenntnisse und Fertigkeiten, die ihr in der Jugendfeuerwehr lernt, auch im Berufsleben helfen können.“, stellte Kreispräsident Burkhard E. Thiemann fest.
Bei den Wahlen wurden Kreisjugendfeuerwehrwart Lorenz Groth und Schriftführer Alexander Supthut nahezu einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Hans-Henning Vollborn aus Barmstedt wurde zum Lehrgangswart und Robin Thiessen aus Bilsen zum Fachwart für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gewählt. Die Vorgänger der beiden, Thies Werner und Christian Rieckenberg, traten aus beruflichen Gründen nicht erneut an. Christian Frank aus Kummerfeld setzte sich bei der Wahl zum Kreisjugendgruppenleiter gegen Nico Amtage aus Moorrege durch.