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Fotos: Bunk, Hauke Pannen 

Raa-Besenbek: Erneut reetgedeckter Bauernhof niedergebrannt

Raa-Besenbek – Die Bilanz der Feuerwehr nach dem zweiten verheerenden Großfeuer in der kleinen Gemeinde Raa-Besenbek innerhalb einer Woche: Das reetgedeckte kombinierte Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Bürgermeisters von Raa-Besenbek war nicht zu halten gewesen und brannte bis auf die Grundmauern nieder. In der kritischen Anfangsphase des vierstündigen Einsatzes gelang es den mehr als 100 Einsatzkräften aus den vier freiwilligen Feuerwehren Raa-Besenbek, Elmshorn, Neuendorf und Bullendorf, ein Übergreifen der Flammen auf die vier im Abstand von nur wenigen Metern um den Hof herum stehenden Einfamilien- und Doppelhaushälften zu verhindern - und dies im buchstäblich letzten Augenblick. Verschmolzene Kunststoffrahmen, gesprungene Fensterscheiben und Ruß zeugten von der Strahlungshitze. Weil zudem ein Dachfenster offen stand, zog viel Rauch in das genau in der Windrichtung stehende Einfamilienhaus. Ein Feuerwehrmann unter Atemschutz schloss das Fenster.  „Eine Minute später, und das hintere Haus hätte auch angefangen zu brennen“, sagte Elmshorns Wehrführer Stefan Mohr, der als erste Führungskraft vor Ort war. Später übernahm Norman Sternberg, Wehrführer der FF Raa-Besenbek die Einsatzleitung.
Weil das gefährdete Umfeld aber enger gefasst war als beim Brand des Bahlmann-Hofes in der Nacht von Sonn- auf Montag, konnten zeitgleich die eigentlichen Löscharbeiten sehr umfangreich eingeleitet werden. Mit Wasser aus mehreren Strahlrohren rund um das brennende Gebäude wurde gelöscht. Dennoch brannte der Hof mit einer Grundfläche von etwa 35 mal 20 Metern komplett nieder. Das Feuer hatte in dem Holz und Reet des liebevoll gepflegten Denkmal geschützten Gebäude reichlich Nahrung gefunden. Nachdem die Flammen niedergeschlagen war, setzte die Wehr dem Wasser teilweise Schaummittel in geringer Konzentration ein, um so das glimmende Reet  besser ablöschen zu können. Dieses Netzmittel verringert die Oberflächenspannung des Wassers, das tiefer in das Reet einzudringen vermag. Während die Elmshorner Wehr Wasser aus zwei Hydranten nutzte, förderte die FF Raa-Besenbek das Nass aus einem Bohrbrunnen zur Einsatzstelle. Dabei bewährte sich das Konzept, die auf einem Anhänger mitgeführte Tragkraftspritze am Brunnen abzukoppeln, und dann während der Fahrt mit dem Löschfahrzeug die Schlauchleitung zum Brandobjekt zu verlegen.
Menschen und Tiere wurden nicht verletzt. Die Kripo hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Sachschaden beträgt mehrere 100.000 Euro.
Die Raa-Besenbeker Kräfte hatten erst eine Viertelstunde bevor die Sirene heulte, ihr Fahrzeug wieder einsatzbereit gemacht. Sie waren noch zu kleineren Nachlöscharbeiten auf dem Bahlmann-Hof gewesen.

Zeiten
18.20 Uhr: Alarm FF Raa-Besenbek und FF Elmshorn
18.25 Uhr: Vollalarm FF Elmshorn, Nachalarmierung der FF Neuendorf und FF Bullendorf
22.25 Uhr: Einsatzende

Kräfte
FF Raa-Besenbek: TSF-W
FF Elmshorn: elf Fahrzeuge
FF Neuendorf: TSF-W
FF Bullendorf: TSF
Rettungsdienst: 1 RTW
Zusammen ca. 100 Einsatzkräfte
Einsatzleitung: Norman Sternberg, Wehrführer FF Raa-Besenbek