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Mit Sicherheit für Sie da

Die Unglücksstelle aus der Luft: Im Norden (l.) die stehen gebliebenen Waggons.  Der Kesselwagen liegt neben den Schienen.  CSA-Trupp des ABC-Dienstes steht in den Nachtstunden in Bereitstellung.  Tornescher Feuerwehrleute bereiten das Aggregat auf dem Rollwagen für den Transport auf der Schiene vor.  Blick auf die Einsatzstelle von Süden aus.  Ein Feuerwehrmann beobachet die Einsatzstelle.  CSA-Trupps der Werkfeuerwehr Maschen kommt vom Einsatz zurück.  Die TEL hat ihr Quartier neben einem Bauernhof aufgeschlagen.  Rund um den umgestürzten Kesselwagen wurde Chemikalienbinder aufgebracht. 

Tornesch: Güterzug mit Gefahrgut verunglückt

Tornesch - In der Nacht von Montag auf Dienstag ist gegen 3.19 Uhr
auf der Eisenbahnstrecke zwischen Elmshorn und Tornesch aus noch
unbekannter Ursache ein Güterzug entgleist. Von den 21 Wagen haben
drei Gefahrgut geladen (Chloressigsäure und
Natriumcarbonat-Peroxyhydrat). Aus einem der verunglückten Waggons
tritt Chloressigsäure in Form von weißem Dampf aus. Die Feuerwehr hat
den Unglücksort in einem Radius von 300 Meter abgesperrt. Weil die
Unglücksstelle aber in einem unbewohnten Gebiet, umgeben von Wiesen,
liegt, besteht für die Bevölkerung keine Gesundheitsgefahr. Die
Säuredämpfe verfliegen, so dass die Konzentration in einem
unbedenklichen Bereich liegt. Für die Bergung wird schweres Gerät
benötigt. Ein Schienenkran der Deutschen Bahn AG ist aus dem
Ruhrgebiet angefordert.
Im Einsatz sind mehr als 150 Kräfte der freiwilligen Feuerwehren
Tornesch-Esingen, Tornesch-Ahrenlohe, Klein Nordende, des
ABC-Dienstes, Der Berufsfeuerwehr Hamburg, der Deutschen Bahn AG
sowie der Bundespolizei und mehrere Fachberater. Das
Eisenbahnbundesamt ist eingeschaltet. Der Einsatzort ist weiträumig
abgesperrt.
Das Hauptaugenmerk für die Feuerwehr liegt derzeit auf dem
leckgeschlagenen Kesselwagen mit Chloressigsäure, die fast komplett
ausgetreten ist. Die Restmengen werden von Feuerwehrkräften unter
Vollschutz (Chemikalienschutzanzug), kontrolliert und ggf. abgepumpt;
ausgelaufene Flüssigkeit mit speziellen Mittel gebunden. Der Gefahrenbereich wurde danach auf einen Radius
von 25 Metern rund um die Einsatzstelle verkleinert. Diese wurden
u. a. von der Werkfeuerwehr Bayer Brunsbüttel und der Berufsfeuerwehr
Hamburg zur Verfügung gestellt.

Die Gefahrgutspezialisten der Feuerwehr haben den ersten großen
Jetzt kann die
Bundespolizei mit den Ermittlungen zur Ursache beginnen


Die Dauer des Einsatzes ist derzeit nicht absehbar.
Die Bahnstrecke ist zwischen Elmshorn und Pinneberg voll gesperrt.
Die Deutsche Bahn AG hat zwischen diesen beiden Bahnhöfen einen
Schienenersatzverkehr eingerichtet. Es fahren Busse

Bei den Aufräumarbeiten hat es zwei Verletzte gegeben.
Am späten Mittwochabend ist ein Mitarbeiter der Bahn bei
Aufräumarbeiten in eine parallel zur Bahnstrecke verlaufenden Graben
gefallen, der mit der ausgelaufenen Chloressigsäure kontaminiert ist.
Der Mann wurde sofort behandelt und zur Untersuchung ins Krankenhaus
Pinneberg gebracht. Er konnte die Klinik mittlerweile wieder
verlassen und ist wieder voll arbeitsfähig an der Einsatzstelle.
Am Donnerstag gegen 2.15 Uhr klagte ein Helfer des THW, der auf dem
Gleisbett eingesetzt war, über Reizungen der Atemwege. Er wurde mit
dem Rettungswagen ins UKE Hamburg eingeliefert. Derzeit laufen die
Untersuchungen, wo diese Symptome herrühren. Die Arbeiten direkt an
der Unglücksstelle wurden vorübergehend eingestellt und werden nun
unter erhöhten Sicherheitsmaßnahmen wieder aufgenommen. Die dort
tätigen Mitarbeiter tragen einen Einmalanzug sowie Atemschutzmaske
mit Filter.

An der Kleidung des verletzten THW-Helfers wurden nach Untersuchung durch
Spezialisten der Berufsfeuerwehr Hamburg keiner der beiden vom Zug
beförderten Gefahrstoffe festgestellt. Nach Auskunft des UKE gibt es
auch bei der Blutuntersuchung keine Auffälligkeiten. Der Helfer hat das Krankenhaus noch am gleichen Tag verlassen.

Nach dem Stand

Die weiteren

der fachlichen Untersuchung am Donnerstag geht das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) davon aus, dass sich eine der beiden Stahlbandrollen während der Fahrt gelöst hat, die Bodenplatte des Containers zerstört hat und durch den Rahmen des Tragwagens hindurch auf das Gleis gelangt ist. Hierdurch wurde das hintere Drehgestell des ersten Wagens, bei dem es sich um eine fest gekuppelte Einheit handelt, abgerissen. Dies hat die Entgleisung der nachfolgenden Wagen verursacht. Untersuchungen des EBA konzentrieren sich auf die Ursache des Ladungsverlustes.

 

Beteiligte Kräfte/Organisationen

FF Tornesch-Esingen

FF Tornesch-Ahrenlohe

FF Klein Nordende

FF Heidgraben (Ablösung der Tornescher Kräfte)

ABC-Dienst Kreis Pinneberg

Rettungsdienst RKiSH

B-Dienst Kreis Pinneberg

Technische Einsatzleitung

Berufsfeuerwehr Hamburg (Umweltdienst, Analytische Task Force)

Werkfeuerwehr Maschen (Bahn AG)

THW Pinneberg

THW Elmshorn

verschiedene Fachberater, u. a. TUIS

Einsatzleiter Feuerwehr: Kreiswehrführer Bernd Affeldt